5 Final Targets mit Pfeil und Bogen im Urlaub
Tag 1: Pfunds
Wir starteten unseren „Final-Target-Bogen-Urlaub“ von Oberndorf aus und fuhren direkt nach Pfunds, ins tiefste Oberland. Im Hotel Kreuz werden zuerst die einfachen, aber sauberen Zimmer bezogen und anschließend in einer heruntergekommenen und versifften Dönerbude im Dorf noch schnell was
gegessen und dann ging es aber schnell und direkt zum Parcours bei der Fischeralm.
Die Fischeralm befindet sich außerhalb von Pfunds nach der Kajatansbrücke an der rechten Seite auf dem Weg zum Reschenpaß. Der Parlplatz ist ca. 10min. Fußmarsch von der Fischeralm entfernt. Die idyllische Hütte
wartet mit warmer Küche bis 20:00 Uhr und viel Sitzgelegenheiten auf der Terrasse über dem Fischteich auf die Gäste. Wir werden auch vom netten Obmann des Vereins begrüßt und hier werden auch die 10 Euro Parcoursgebühr bezahlt und man nimmt die Eintragung ins Parcoursbuch vor.
Danach geht‘s ein paar Minuten Fußmarsch weiter zur Einschussanlage. Der Parcours befindet sich entlang einer Felswand und dem hier noch im herrlichen Türkis leuchtenden Inn. Die Tiere sind aus unserer
Sicht sehr pfeilschonend gestellt und sehr liebevoll ins Gelände integriert, sowie mit ausreichend Backstops versehen. Die Distanzen sind moderat gewählt und ein paar schöne Weitschüsse, wie beispielsweise auf den Steinbock sind auch dabei.
Zusammenfassend sind wir uns einig, dass es ein sehr schöner Parcours ist, der in Zukunft sicher noch zusätzliche Tiere zu bieten hat. Hierzu liefen gerade die Planungen, wie wir vom Obmann erfahren haben.
Der Abendausklang findet im gemütlichen Restaurant im Hotel Kreuz statt, wo wir uns bei freundlichen Mitarbeitern wohlgefühlt haben.
Unterkunft Hotel Kreuz (hundefreundlich, Essen sehr gut)
Parcours: Einschußanlage kurze Distanz, Scheiben
Labe: keine
Tag2: Bürserberg (bei Brand)
Unser nächster Parcours liegt in Bürserberg ca. 4 km von Brand entfernt. Nachdem wir eine Stunde am Bürserberg herumgefahren sind, haben wir den Parcours endlich und auch nur durch Zufall gefunden.
Ausgeschildert ist hier überhaupt nichts. Wir entdeckten nur zufällig eine schwarze viereckige Tafel, die wohl als Einschussanlage dienen sollte. Wir waren uns nicht sicher ob es sich bei dem Parcours um einen öffentlichen Parcours handelt da weder ein Parcours Buch, Parcoursregeln, Kasse oder sonstige Informationen aufzufinden waren. Wir wussten nur dass es dort einen gibt, da er uns empfohlen worden ist. Nachdem wir neben der "Einschussanlage" einen Biber und 3 Abschusspflöcke entdeckt haben, haben wir unsere Bögen aus dem Auto geholt und beschlossen es doch zu versuchen. Nach den ersten 3 Tierscheiben waren wir uns dann doch sicher, dass es sich um einen Bogenparcours handelt. Die sehr gut getarnte Wegbeschilderung wies uns auf die im Gelände verteilten 3D Ziele hin. Das überaus ansprechende Gelände könnte mit interessant gesteckten Tieren doch durchaus erlebnisreicher werden. Einziges Highlight der ganzen Runde am heutigen Tag war der Steinbock, den man über einen Graben schießt.
Wir versuchten auf gut Glück den restlichen Parcoursweg zu finden und ziemlich am Ende, als wir dachten, wir sind bereits auf einem Wanderweg zurück zum Auto unterwegs, fanden wir dann doch noch 3 Tiere. Da die Scheiben nicht nummeriert sind, konnten wir nicht sagen, ob das nun alle Tierchen vom Parcours
waren. Wir sind auf jeden Fall den Wanderweg zurück bis zum Parkplatz gegangen. Am Bürserberg waren wir doch überrascht über die Lebensräume der Tiere, denn das Dammhirsche auf Baumstümpfen schlafen und Murmeltiere im Bach leben, wussten wir bis zu diesem Tage nicht. Somit haben wir sehr viel über die Tierwelt am Bürserberg dazugelernt.
Unterkunft Landhaus Sonne in Brand (hundefreundlich, sauber, rustikal)
Essen: Ristorante Romitica Dorfschenke in Brand sehr gut
Fazit: Brand kommt uns, so wie es jetzt ist, als Bogensportziel nicht mehr in Frage, da auch der Parcours in Brand selbst keine Reise wert ist und er zusätzlich sehr Pfeilmordend ist.
3 Tag: Klosters
Anfahrt von Brand über Liechtenstein nach Klosters stellte sich als langwieriger heraus, als gedacht (ohne Vignette). In Klosters nimmt man die Madriser Bergbahn, wo man an der Talstation bereits für die Bahn
UND den Parcours 35 CHF bezahlen muss. Ein Parcoursbuch ist aber keines vorhanden. Auf ca. 1880m befindet sich die Einschlussanlage, die wir nur nach Nachfrage beim Personal gefunden haben. Später endeckten wir dann aber auch kleine Hinweise, die den Schützen zur Einschussanlage führen sollten. Die Einschussanlage erreicht man dann nach einem kurzen bergauf Fußmarsch und gleich darauf die Scheibe Eins. Der Parcours ist sehr gut ausgeschildert und die Scheiben deutlich nummeriert. Die Tiere sind sehr anspruchsvoll gesteckt und auch für gute Schützen eine Herausforderung. Die zahlreichen Weitschüsse waren genauso schwer einzuschätzen, wie die nahen Ziele, wo wir uns auch häufig verschätzten. Auf Grund des alpinen Geländes ist der Parcours mit den 28 Tierscheiben sehr anspruchsvoll zu begehen. Viele Steigungen und Gefälle machen auch den sportlichen Schützen öfters atemlos. Zusätzlich lässt leider die hin und her Lauferei bei den einzelnen Tieren keine Verschnaufpause zu. Hier wäre es wünschenswert, wenn nicht unnötige Wege zum Zurücklegen wären und eine fliesende Runde zustande käme.
Man sollte sich vorher mit reichlichen Getränken versorgen, da es keine Labe gibt. Wenn man jedoch auch eine Jause mitnimmt, kann man in der Mitte des Parcours einen Rastplatz neben einem Miniteich nutzen
und verschnaufen, denn der zweite Teil wird noch einmal sehr anstrengen, besonders im Sommer bei heißen Temperaturen. Die Tiere waren durchwegs in einem guten Zustand und pfeilschonend aufgestellt. Somit verschandelten nachträglich gebaute Backstops auch nicht das Schussbild.
Zusammenfassend waren wir nach den 3,5 Stunden ziemlich kaputt aber sehr zufrieden mit dem Parcours, der beeindruckenden Aussicht und der Landschaft.
Untergebracht sind wir diesmal in der Alpenrose, einem B&B, ein wenig außerhalb von Davos. Das ältere holländische Ehepaar betreiben die Zimmer, die sauber und sehr rustikal sind. Eine Gemeinschaftsdusche
und WC darf einem hier nicht stören. Dafür gibt es aber einen modernen Wellnessbereich mit Sauna. Nachdem dieses Gasthaus keine warme Küche anbietet, ist das ein paar Kilometer entfernte Chalet Velo unser Ziel für das Abendessen gewesen.
4. Tag: Sur En
Von Davos aus geht es über den Flüelapass nach Sur En. Die kurvige Passstraße auf knapp 2400m ist bestimmt eine herrliche Motorradstrecke. Mit dem Auto wird es nach einer gewissen Zeit doch etwas mühsam und der Regen macht die Fahrt zusätzlich anstrengend.
Die Ausfahrt nach Sur-En übersieht man leicht und man erreicht dann zuerst den Campingplatz, kurz nach der Holzbrücke. Ein Stück weiter geht es dann ins Dorf, aber soweit muss man nicht, denn das Ticket für
den Parcours löst man bei der Verwaltung des Campingplatzes. Das Auto wird auch am Campingplatz geparkt und man geht dann zu Fuß zurück über die die Holzbrücke und biegt dann rechts ab und läuft über die Wiese zur Scheibe Eins. Eine Einschussanlage findet man hier nicht, ebenso keine Labe.
Bis zur Scheibe 7 geht es im flachen Gelände am Ufer des Inns entlang. Ab Scheibe acht geht es dann regelmäßig sehr steil bergauf und wieder bergab. Ein runder Parcoursverlauf findet hier nicht statt, da bei
einigen Tieren derselbe Weg wieder zurückgegangen werden muss, um dem ausgeschilderten Weg zu folgen.
Die Schussdistanzen sind vom blauen Pflock (Traditionell) einwandfrei im FITA Entfernung gesteckt. Auch für ungeübte Schützen ist laut unserer Erfahrung mit fast keinem Pfeilbruch zu rechnen. Die Tierscheiben sind in einem guten Zustand und kleine Ziele sind meist doppelt aufgestellt. Nach Scheibe 28 kommt man wieder zurück zum Weg, wo auch Scheibe 1 zu finden ist.
Nach dem Schießen geht es dann Richtung Nauders und dann weiter über den Reschenpass nach Mals im Vintschgau. Die eher entlegene Lage unserer Unterkunft liegt ca. 16km von Mals entfernt. Die meist einspurige Straße zieht sich auf 14km in das Tal bis zum Almhotel Glieshof. Die sauberen und modernen Zimmer, sowie die sehr gute und ausreichende Küche sind für viele Wanderer ein schönes Obdach.
Umsatzvernichtend ist hier aber leider die träge Bedienung, da wir eigentlich immer betteln mussten, um etwas zum Trinken zu bekommen.
Tag 5: Mals (Tartsch)
Gleich nach dem Frühstück geht es zum Parcours in Tartsch. Von Mals aus nach Tartsch und hier dann links rauf Richtung Matsch findet man den Eingang zum Parcours, ca. 100m bergauf vom Parkplatz, der sich direkt in der ersten Kehre befindet. Hier ist ein Holzschild, welches den Schützen zum Startpunkt führt, wo auch das Parcoursbuch und die Kassa für die 10 Euro Parcoursgebühr zu finden ist. Ein sehr schöner Holzunterstand mir zwei Tischen inkl. Verbandskastl lädt zum Verweilen ein, bevor die Runde los geht.
Hier kann man sich bei der wunderschönen Aussicht auf eine tolle Runde freuen. Ein paar Schritte weiter befindet sich die im Gelände integrierte Einschussanlage, welche mit Tier- und Zielscheiben ausgestattet ist.
Von hier aus geht es dann weiter zu Scheibe eins. Die teilweise selbstgemachten, aber doch sehr netten Tiere, machen es manchmal dem geübten Schützen schwer, die Distanz zu schätzen, was wiederum den Spaßfaktor am ganzen Parcours steigert. Die schön ins Gelände integrierte Runde, mit den 30 schön gesteckten und pfeilschonend platzierten Schüssen, sowie der grandiosen Aussicht von den liebevoll gestalteten Rastplätzen mit Getränken, macht hier das Bogenschießen zum Erlebnis.
Als Highlight sei hier ein Spaßschuss erwähnt, der mit einer ausgeklügelten Mechanik und Schussablauf die
Schnelligkeit und Feinmotorik des Schützen fordert. Hier muss mit einem Pfeil zuerst ein Auslösemechanismus betätigt werden (rechts) und gleich darauf mit dem zweiten Pfeil ein bewegendes Ziel (links) abgestoppt werden.... wir haben es nicht geschafft :O(
Dann geht es in der sehr gut beschilderten Runde weiter bis zur letzten Scheibe und man kann sich wieder
beim Ausgangspunkt bei herrlicher Aussicht von der angenehm zu gehenden Runde erholen.
PS: Der Fuchs war aber zu weit gesteckt ;O)
Anschließend geht es weiter nach Ritten. Die abenteuerliche und sehr enge Straße mit x engen Tunnels rauf nach Ritten stellt an Fahrer und Beifahrer eine nervliche Achterbahnfahrt gleich. In Ritten erfahren wir dann aber, dass es auch einen einfacheren Weg von Bozen aus hinauf gibt, der aber genauso kurvig ist, nur eben nicht einspurig, wo jede Begegnung mit entgegenkommenden Fahrzeugen eine Begegnung der dritten Art
entspricht.
Den Parcours in Ritten konnten wir dann leider nicht besuchen, weil der Parcours wegen Turniervorbereitungen gesperrt war. Wir machten etwas Auszeit vom Bogenschießen und gingen baden. Dann ging es ebenso abenteuerlich über den Staller Sattel zurück nach Osttirol und dann nach Hause.
Wir haben in dieser Woche gefühlte 3000 Höhenmeter zu Fuß und mehrere tausend per Auto überwunden, wir haben wunderschöne Landschaften und Gegenden gesehen. Das schöne an so einem Urlaub ist es einfach, dass man Gebiete sieht, wo man sicherlich nicht mehr lang kommt. Es war eine schöne Woche und schreit nach einer Wiederholung, aber wieder eher nord-östlich in Österreich.
weitere Bilder vom Urlaub
Autoren: Maggi, Irene, Gerold, Tatajana und Margot